Köln, 29. August 2024. Brillenbär „Hans“ lebt neu im Kölner Zoo. Er kam am 14. August aus dem Tierpark Berlin an den Rhein. „Hans“ ist sechseinhalb Jahre alt und ein ausgesprochen aktives Männchen. Er liebt es, im Wassergraben seiner Anlage zu baden oder auf seinen Kletterbaum zu klettern.

„Hans“ wird sich sein Gehege mit den ebenfalls vor kurzem nach Köln gezogenen Weißrüssel-Nasenbären „Pablo“, „Chica“ und „Bonita“ teilen. Derzeit werden Brillenbär „Hans“ und das Nasenbären-Trio noch getrennt auf die Anlage gelassen, damit sich alle in Ruhe eingewöhnen können.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird „Hans“ außerdem mit Artgenossin „Lola“ zusammengeführt. Sie lebt auf der Nachbaranlage, die über Schieber mit dem neuen Zuhause von „Hans“ verbunden werden kann. Die achtjährige „Lola“ lebt seit Silvester 2020 im Kölner Zoo. Sie wurde im Zoo in Belfast, Nordirland, geboren.

Ziel bei der Zusammenführung der beiden Brillenbären ist, für Nachwuchs bei dieser gefährdeten Art zu sorgen. Der Kölner Zoo hatte eine lange Tradition in der Nachzucht von Brillenbären, zuletzt 1993, und leitete bis 2018 auch das Erhaltungszuchtprogramm für diese Art.

 

Größte Bärenart Südamerikas – Allesfresser aus den Anden

Der Brillenbär, auch Andenbär genannt, ist die einzige südamerikanische Großbärenart. Er erreicht ein Gewicht von maximal 200 Kilogramm. Weibchen sind deutlich kleiner und leichter als Männchen. Das Fell der Brillenbären ist schwarz, die Schnauze hell. Namensgebend ist die brillenförmig-helle Zeichnung im Gesicht, die sehr unterschiedlich in der Ausdehnung und Form ausfallen kann.

Ursprungsgebiet sind die Feuchtwälder und Hochflächen der mittleren Höhenstufen der Anden. Brillenbären kommen in Venezuela, Kolumbien, Ekuador, Peru und Bolivien vor. Man schätzt den Bestand auf nur noch 2.500 bis 10.000 wildlebende Tiere. Die Zahlen gehen leider weiter zurück. Grund sind u.a. Lebensraumzerstörung durch sich ausbreitende menschliche Besiedlung. Hinzukommt die illegale Bejagung durch Wilderer als Vergeltungsmaßnahmen für von Brillenbären verursachte Ernteschäden auf landwirtschaftlichen Anbauflächen.

Brillenbären sind Allesfresser. Sie ernähren sich allerdings hauptsächlich pflanzlich, so u.a. von Bromelien, Kakteenfrüchten, Beeren und Bambussprossen. Gelegentlich fressen sie auch Kleinsäuger, Insekten und Schnecken oder reißen bei seltener Gelegenheit auch Vieh aus menschlicher Haltung.

 

Am Sonntag ist „Artenschutztag“ im Kölner Zoo mit zahlrechen Extra-Aktionen

Artenschutz wird im Kölner Zoo großgeschrieben. Die Erhaltungszucht bei Brillenbären ist nur eines von vielen Beispielen. Was sonst noch alles rund um den Schutz der natürlichen Vielfalt passiert, macht der Zoo am „Artenschutztag“ am kommenden Sonntag, 1. September, klar.

Von Mittelamerika bis Indonesien und von Südafrika bis in die Kölner Bucht: Anhand verschiedener Info-Stationen auf dem Zoogelände zeigt der Zoo, wo überall in der Welt er mit seinen Experten im Artenschutz aktiv ist. Die vielen Herausforderungen des Artenschutzes lassen sich nur gemeinsam lösen. Deshalb präsentieren sich am kommenden Sonntag auch die Partner-Organisationen aus dem Artenschutz: so z.B. der Zoll als zuständige Behörde für Beschlagnahmungen, die NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln, die Untere Landschaftsbehörde als Vertreter des lokalen Artenschutzes oder das Umweltbildungszentrum Leidenhausen.

Spannende Kurzführungen geben besondere Einblicke in die Projekte:

10 Uhr: Afrika

12 Uhr Asien

14 Uhr Aquarium: Vietnam und Madagaskar

16 Uhr Südamerika

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